Angespannte Nerven, verfestigte Faszien, blockiertes Qi

Oftmals die Ursache von chronischen Schmerzen

Faszien sind eine Komponente des Bindegewebes, die den ganzen Körper (Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke, Knochen und Nervenbahnen) wie ein großes Netz umhüllen.

  • Faszien sind maßgeblich daran beteiligt, Stöße jeglicher Art abzupuffern. Außerdem sind sie dafür mitverantwortlich, dass der gesamte Organismus harmonisch funktioniert. 
  • Faszien sind stark mit Nervenzellen versorgt und geben dem Körper wichtige Informationen über die Stellung der Gliedmaßen. Außerdem leiten sie über die Nerven Schmerzimpulse weiter. 
  • Faszien können sich aktiv bewegen. Langsamer als Skelettmuskeln, aber sie können sich zusammenziehen und auch wieder entspannen.Faszien umhüllen, (unter)stützen, halten, schützen verbinden und trennen gleichzeitig die unterschiedlichen Anteile der Muskulatur, des Knochensystems und auch der Organe. 
  • Das Fasziengewebe ist hochenergetisch und extrem leitfähig und dient daher auch als Grundlage für jede energetische Bewegung und Informationsaustausch im Körper/Geist System. Meridiane nutzen die hochenergetische Leitfähigkeit des Bindegewebes für ihre Bewegung durch den Körper. 
  • Faszien bilden also eine ununterbrochene Gewebeeinheit, die sich von Kopf bis Fuß, aber auch von außen nach innen erstreckt. Es gibt keine Unterbrechungen in der faszialen Kontinuität. Faszien sind somit auf allen Ebenen des Körpers präsent, sie umhüllen alle anatomischen Strukturen (Muskeln, Organe, Gefäße, Nerven etc.), dringen aber gleichzeitig auch in das Innere der Strukturen ein, um diese zu stützen.

Sicherlich ist der Effekt bekannt, dass der Körper bei Stress fest wird. Im Urlaub wird er dagegen plötzlich weich und beweglich. Eine Yogaeinheit, vor allem wenn man lang gehaltene Dehnungen praktiziert, kann ein kleiner Kurzurlaub sein und dazu beitragen, die sogenannten Myofibroblasten (kontraktile Elemente in den Faszien) zu deaktivieren. Das fasziale Netz kann so wieder geschmeidig werden. Diese Myofibroblasten lassen sich durch Entspannung buchstäblich „ausknipsen“. 

Wenn die Faszien durch das Altern, mangelnde Bewegung und Stress immer mehr verfestigen und unelastisch werden wird die Dehnfähigkeit des Bindegewebes deutlich herabgesetzt und die Funktionsfähigkeit der betroffenen Organe beeinträchtigt.

Faszien Grundlage der Meridiane - Flussbett der Lebensenergie

Diese faszialen Funktionsketten ähneln in verblüffender Weise den östlichen Meridianen. Myofasziale Schmerzgeschehen breiten sich fast ausschließlich innerhalb dieser Funktionsketten aus - und damit entlang der Meridiane. Diese Erkenntnis legt die Vermutung nahe, dass die Forschungen an den bindegewebigen Strukturen des Körpers eine Wiederentdeckung eines mehrere tausend Jahre alten Systems von Funktionskreisen (eben den Meridianen) sind. In dieser Sicht erscheinen Meridiane nicht nur als energetische Bahnen, sondern - auch – als körperlich lokalisierbare und greifbare Strukturen.

Stress, Faszien und Schmerzen

Gerade in den tiefliegenden Faszien finden sich sehr viele Schmerzrezeptoren. Während man in der Wissenschaft lange davon ausging, dass es sich bei Faszien um „totes Gewebe“ handelt, das lediglich eine Schutzfunktion erfüllt, ist man dahingehend heute weiter. Faszien leben und sind ein weiterer Ort, an dem Aspekte spürbar werden und an dem Verarbeitung stattfindet. Es handelt sich bei Faszien also auch um ein sensibles Wahrnehmungsorgan. Umso wichtiger ist die Bedeutung von Veränderungen, also u. a. Verklebungen oder Unterversorgung, in diesem Bereich, vor allem im Zusammenhang mit Schmerzen. Eine permanente Verschlechterung der Faszien kann also zu Schmerzen führen. Überdies können auch dauerhafte Schmerzen zu einer Veränderung der Faszien führen, was wiederum mehr Schmerzen bedeutet – ein Teufelskreis entsteht.

Wodurch verkleben, verfilzen oder verhärten Faszien?

Schmerzen in den Faszien entstehen wahrscheinlich durch eine Spannungszunahme. Man weiß bisher aber sicher, dass eine verringerte sogenannte „shearmotion“, zu Deutsch etwa „Verschiebbarkeit“, dazu führt, dass Faszien verkleben und verhärten. Vier wesentliche Faktoren tragen dazu bei, dass Faszien verkleben, verhärten bzw. verfilzen:

  • Stress 
  • falsche Ernährung 
  • mangelnde Bewegung 
  • dauerhaft einseitige Belastung

Stress ist in diesem Zusammenhang gegebenenfalls noch genauer zu erläutern. Ist der Körper Stress ausgesetzt, setzt er den Botenstoff Transforming Growth Factor (kurz: TGF) frei. Dieser bewirkt, dass sich die Faszien zusammenziehen. Mehr Stress führt also auf Dauer zu mehr TGF-Freisetzung und somit zu einem höheren TGF-Level. Das Resultat sind dann Verklebungen. Sogenannte "Myofibroblasten" können kontrahieren - ganz ähnlich wie ein Muskel. Während Muskeln durch nervale Aktivation kontrahieren, entstehen die Kontraktionen der Myofibroblasten durch chemische Moleküle die von unserem Immunsystem ausgeschüttet werden. Dieses chemische Molekül bezeichnet man als TGF-β1. 

Ist unser sympathisches Nervensystem aktiviert - also jenes Nervensystem, das unter Stress (Flucht-Angriff-Reaktion) aktiviert ist - wird TGF-β1 ausgeschüttet. Dieses chemische Signal führt dann zu Kontraktionen der Myofibroblasten. Dauerhafte Kontraktionen bewirken dann wiederum eine "Fibrogenisierung" - also eine Verklebung von Fasziengewebe. Das tut dann irgendwann "Aua". 

Die Kette ist also: Psychischer Stress -> mechanische Kontraktionen im Fasziengewebe -> Aua. Das trifft natürlich nur zu, wenn der Zustand über einen längeren Zeitraum anhält. Witzigerweise ist der Wirkmechanismus für psychischen und mechanischen Stress (also dauerhafte, einseitige Belastungen) der gleiche.

Das vegetative Nervensystem hat eine enge Beziehung zum Fasziensystem:

  • Faszien sind vegetativ innerviert 
  • Myofibroblasten sind sympathikus-reguliert 
  • Vegetative Ganglien liegen in den Faszien der zirkulatorischen Organe 
  • Vegetative Plexus liegen in Faszien der inneren Organe 
  • Vaskuläre Plexus liegen in der Adventitia der Gefäße

Faszien unterstützen die Arbeit des Organismus bei allen Anforderungen, die mit einer Leistungserbringung einhergehen. Daher ist es naheliegend, dass Stress unmittelbare Auswirkungen auf Faszien hat. Ob diese Auswirkungen „positiv“ oder „negativ“ sind, hängt von den Kapazitäten des Organismus ab. Können Faszien den an sie gestellten Anforderungen zur Unterstützung der Leistungserbringung gerecht werden, bleiben sie in einem Zustand der Gesundheit. Werden die Kapazitäten von Faszien überfordert, wie etwa bei langhanhaltenden bzw. dauerhaften Stressbelastungen, so führt dies zu Funktionsänderungen von Faszien und in weiterer Folge zu Pathologien.

Bei der TUINA ANMO Behandlung werden durch bestimmte Techniken, diese blockierten, verfestigten faszialen Strukturen behandelt, Lebensenergie kann wieder fließen und es kommt so zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden.

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Im Kurs Qi Gong und Faszientraining erfahren sie mehr zu diesem Thema. Es werden Übungen durchgeführt, welche die Faszien dehnen sowie das Nervensystem beruhigen.

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Breakfree

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Menschen auf ihrem persönlichen Weg zu unterstützen und zu begleiten.